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Luzon: Interview mit ausgebildeter Gesundheitskraft
Jaquiline Daluping ist Gesundheitskraft und stolz darauf, mit ihrem Wissen ihrer Familie und den anderen in ihrer Dorfgemeinschaft in allen Gesundheitsfragen beistehen zu können. Im Gespräch mit Farvelyn Cabay, die im Primary Health-Team der German Doctors auf Luzon arbeitet, gibt sie uns persönliche Einblicke in ihre Ausbildung und Arbeit.
Sie haben die Ausbildung zur Gesundheitskraft absolviert, obwohl es danach eine ehrenamtliche Aufgabe ist. Warum?
Jaquiline Daluping: „Ich möchte gerne vielen Menschen in meiner Gemeinde helfen. Und daher ist es meine Motivation Wissen zu erlangen, mit dem ich Menschen helfen kann, insbesondere kranken Menschen. Die Aufgabe ist ehrenamtlich – aber das Wissen, das ich vermittelt bekomme, ist unbezahlbar. Denn das bleibt mir für immer.“
Was haben Sie in der Ausbildung gelernt?
Jacquiline Daluping: „Ich habe gelernt einen Wundverband anzulegen, einen Sputum-Abstrich zur Abklärung einer eventuell bestehenden Tuberkulose zu nehmen und Blutdruck zu messen. Ich kann Medizin aus lokalen Heilpflanzen herstellen wie zum Beispiel den Lagundi-Hustensaft. Außerdem weiß ich um die Bedeutung einer sauberen Umwelt und der persönlichen Hygiene für die Gesundheit. Ich bin in der Lage, Patientinnen und Patienten zu betreuen und erkenne, wann ich sie an eine Gesundheitsstation oder ins Krankenhaus überweisen muss.”
Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, was Sie gelernt haben?
Jacquiline Daluping: „Anderen Menschen und meiner Familie zu helfen.”
Was hat Ihnen an der Ausbildung am besten gefallen?
Jacquiline Daluping: „Am besten gefällt mir das Wissen, das man uns vermittelt hat, wie man anderen zum Erhalt ihrer Gesundheit hilft.”
Hat die Ausbildung zur Gesundheitskraft Ihr Leben verändert und wenn ja, berichten Sie bitte inwiefern!
Jacquiline Daluping: „Ja, es gibt viele Veränderungen, beispielsweise, dass Hygiene nun eine wichtigere Rolle für mich spielt. Ich bin selbstbewusster geworden und werde innerhalb meiner Dorfgemeinschaft sehr geschätzt.”
Gibt es Erfolgsgeschichten, die Sie mit uns teilen können und möchten?
Jacquiline Daluping: „Ja, gern. Ich habe einen Patienten mit hohem Fieber und heftigem Husten mit Atemnot in ein Krankenhaus zur Weiterbehandlung überweisen können. Und ich habe eine Hausgeburt betreut: Es war damals Hochwasser, es gab keine Möglichkeit den Fluss zu überqueren und die Hebamme war nicht erreichbar. Deshalb habe ich in dieser Notfallsituation die Hausgeburt betreut und das Kind auf die Welt gebracht.“