

Neues aus den Projekten
Kilifi: Neues Arztprojekt in Kenia

Trotz der Herausforderungen, vor die uns die Pandemie stellte und noch immer stellt, ist es uns gelungen, in Kenia unsere Hilfe auszuweiten und ein drittes Arztprojekt zu eröffnen. Unsere neue Ambulanz liegt in dem kleinen Örtchen Bomani, im Bezirk Kilifi, circa 30 Kilometer nördlich von Mombasa.
Mangobäume, Palmen und unzählige Mais- und Kokosnussplantagen säumen die kleinen Siedlungen entlang des Küstenstreifens. Doch die immergrüne Vegetation täuscht: Die kargen Böden sind für Landwirtschaft nicht gut geeignet, und die Erträge aus der Subsistenzwirtschaft reichen den dort lebenden Familien gerade so zum Überleben. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung in der Region lebt unterhalb der Armutsgrenze. In den bescheidenen Lehmhütten, die von oft kinderreichen Familien bewohnt werden, fehlt es meist an Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Unter den schlechten Lebensbedingungen leiden besonders werdende Mütter, Kinder, chronisch Erkrankte, Menschen mit Behinderungen und alte Menschen. Sie haben wir ganz besonders im Blick.
Ausbau der Gesundheitsangebote für 12.000 Menschen
Basis unserer Hilfe ist die staatliche Gesundheitsstation „Bomani-Malde Dispensary“. Sie wurde in den 1990er Jahren ins Leben gerufen und ist die einzige medizinische Anlaufstätte für die rund 12.000 Menschen der umliegenden elf Dörfer. Bevor unsere German Doctors dort ihre Sprechstunden abhielten, war die Ambulanz täglich nur wenige Stunden geöffnet, und es fehlte an Medikamenten und gut ausgebildeten Mitarbeitenden. Mit Hilfe von weiteren lokalen Partnern haben wir die Gesundheitsstation vergrößert und personell verstärkt, so dass sie nun den Menschen der Umgebung eine bessere Gesundheitsversorgung bietet.

Zusätzlich zur Ambulanz wird es eine Geburtsabteilung mit Kreißsaal geben, damit die schwangeren Frauen zur Geburt nicht mehr kilometerweit ins nächste Kreiskrankenhaus gehen müssen oder zuhause ohne medizinische Begleitung gebären. Ziel des Projekts ist eine verbesserte Gesundheitsversorgung der Menschen im Einzugsgebiet mit besonderem Fokus auf der Gesundheit von Schwangeren, Müttern und Kindern sowie chronisch kranken Menschen. Außerdem hat das Projekt einen starken Fokus in der Aus- und Weiterbildung von einheimischem Personal und Studierenden sowie in der Gesundheitsförderung und Prävention in den Gemeinden und Schulen rund um Bomani.
German Doctors vor Ort
Anfang des Jahres sind unser Langzeitentsandten Rutger Anten, Tropenmediziner mit Zusatzausbildungen in der Gynäkologie, Chirurgie und in der Behandlung von HIV/Aids, und Beatrice Ammann, ausgebildete Physiotherapeutin mit den Spezialgebieten Orthopädie und Neurologie sowie sehr erfahren in der Therapie entwicklungsverzögerter Kinder, mit ihrem 4-jährigen Sohn nach Bomani ausgereist. Die beiden sind schon lange in der Entwicklungszusammenarbeit tätig und haben in der Vergangenheit viele Jahre in Afrika gelebt und dort gearbeitet. Sie kümmern sich seither gemeinsam mit den einheimischen Angestellten um den Auf- und Ausbau der Gesundheitsangebote. Seit Mai werden sie bei ihrer Arbeit vor Ort von einer ehrenamtlichen Einsatzärztin und einem Einsatzarzt unterstützt.