Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten

Nothilfe für Transgender und Sexarbeitende in Bangladesch

Die Gemein­schaft der Trans­gender und Intersexuellen lebt in den südasiatischen Ländern am Rande der Gesell­schaft. Die Covid-19-Krise hat sie besonders hart getroffen. In Dhaka konnten wir 500 Familien in größter Not helfen.

Nothilfe für Transgender in Bangladesch

Bangladesch ist ein einkommens­schwaches Land; der Anteil derer, die von der Hand in den Mund leben, ist beträchtlich hoch. Schon bald nach dem ersten Lock­down standen Millionen von Tage­löhner vor dem Nichts. Sie konnten sich weder die niedrige Miete für ihre armseligen Behausungen leisten, noch Lebens­mittel für sich und ihre Familien kaufen.

Besonders hart hat es die Gemein­schaft der Sex­arbeitenden und Transgender-Frauen getroffen. Auch Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) gehören zu der margi­nalisierten Gruppe. Viele der MSM identifizieren sich nicht als homo­sexuell, einige sind mit einer Frau verheiratet. Eines ihrer Probleme ist: Homo­sexuelle Handl­ungen sind in Bangladesch gesetzlich verboten. Zehn Jahre Gefängnis drohen den Männern!

Die zweite margi­nali­sierte Gruppe ist die der Hijra – international bekannt als Trans­gender-Frauen. Obwohl die Hijra seit 2013 von der Regierung Bangladeschs offiziell als drittes Geschlecht aner­kannt sind, werden sie in der muslimisch geprägten Gesell­schaft in Bangla­desch noch immer dis­krimi­niert. Diejenigen, die aus der ärmsten sozio­öko­nomischen Schicht kommen, haben oft keine oder nur eine sehr minimale Schul­bildung. Viele prostituieren sich, um ihren Lebens­unterhalt zu verdienen.

Gemein­sam mit der Caritas Dhaka konnten wir kürzlich 500 besonders bedürftige Familien in unserem Projekt­gebiet mit Hilfsmaßnahmen unter­stützen. Denn: Die Lage in Bangladesch hat sich durch einen erneuten strikten Lock­down und die hohen Corona-Zahlen weiter zuge­spitzt. Bedacht wurden neben Sex­arbeitenden und Trans­gender unter anderem schwangere Frauen, Bettler, Menschen mit Behin­derung, Witwen und ältere Menschen. Die Teams vor Ort arbeiten außer­dem weiter daran, die Menschen dafür zu sensi­bilisieren, sich vor dem Corona-Virus zu schützen!