



Neue Beratungsangebote für unsere Patienten

Unsere Patienten sind mehrheitlich Tagelöhner. Sie leben sprichwörtlich vom Hand in den Mund. Geld für einen Arztbesuch haben sie nicht. Wenn sie zu uns in eine der Slumambulanzen kommen, sind sie in der Regel ernsthaft krank. Denn durch den Arztbesuch verlieren sie mindestens ein Tageseinkommen, unter Umständen sogar ihren Job. Die Schicht der Tagelöhner verfügt meist über nur geringe oder keine Schulbildung. Folglich ist es für diese Menschen sehr schwierig, existierende staatliche Angebote, die es in Indien gibt, zu identifizieren, und diese für sich einzufordern. Dies ist der Ausgangspunkt unseres neuen Projekts, das wir Primary Health Care India nennen und das dank der finanziellen Unterstützung von Rotary International ermöglicht wird. Angegliedert an unsere Slumambulanzen werden Beratungsangebote von Sozialarbeitern beispielsweise zur Krankenversicherung oder zu Hilfsangeboten für chronisch Kranke. Die Ärzte verweisen ihre Patienten nach der Behandlung ggfs. weiter an die Sozialarbeiter, die prüfen, ob dem jeweiligen Patienten staatliche Unterstützung zusteht, und gehen diesem auch beim Ausfüllen von Formularen zur Hand. Dies hilft den Patienten und verhindert, dass wir als Hilfsorganisation Parallelstrukturen aufbauen, anstatt den indischen Staat in die Verantwortung zu nehmen. Bislang wurden zwei Mitarbeiterinnen eingestellt, die nun in den Slums von Kalkutta mit den ersten Patientenberatungen beginnen.