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Hilfe für die Mangyans auf Mindoro

Dr. Kerstin Luhmann, die zurzeit auf den Philippinen ist, berichtet von den letzten neun Tagen, in denen sie mit der Rolling Clinic auf der Insel Mindoro unterwegs war, um den Überlebenden des Taifuns zu helfen.

Taifun Haiyan - Nothilfe Mindoro

Gerade komme ich von meiner zweiten Rolling Clinic-Tour zurück, bei der wir im Norden der Insel Mindoro neun Tage lang verschiedene Dörfer der Mangyans angefahren und unsere Sprechstunde abgehalten haben. Erschreckend ist, dass man überall zerstörte Bananenstauden sieht, d.h. die Nahrungsgrundlage der Menschen dort ist über ein Jahr lang zerstört. Das ist im Moment das Hauptproblem der Mangyans. Ihre einfachen Hütten aus Bambus und Bananenblätter sind recht schnell wieder aufgebaut, aber bis wieder normal geerntet werden kann, dauert es. Das ist besonders ein Problem für die Kinder. Viele sind dort sowieso schon unterernährt und leiden an chronischen Infektionen wie Bronchitiden, Tuberkulose, Hautinfektionen, Durchfall etc. Durch die fehlende Nahrung wird das Immunsystem noch weiter geschwächt. Die Dörfer, die weiter oben liegen, bekommen ihr Wasser größtenteils aus Quellen. Ihre Trinkwassersituation hat sich nicht verschlechtert. Dies gilt nicht für die Menschen aus den tiefer gelegenen Regionen: Ihr Wasser wurde durch den Taifun wesentlich keimreicher, was man an einer vermehrten Zahl von Durchfallerkrankungen festmachen kann.

Wir haben in den Dörfern, in denen wir unsere reguläre Sprechstunde abgehalten haben, Hilfsgüter an die am meisten betroffenen Familien verteilt. Zusätzlich wird heute noch eine gezielte Verteilaktion durch unser einheimisches Team stattfinden. Insgesamt haben wir bis jetzt 1.000 Päckchen gepackt und verteilt, 500 bei der Südtour, 500 bei der Nordtour. Das reicht natürlich nicht für alle. Deswegen wurden in Zusammenarbeit mit unseren einheimischen Mitarbeiter vor Ort Listen erstellt, mit den Namen derjenigen, die die Pakete am dringendsten benötigen. Ein Päckchen für eine Familie enthält eine Schlafmatte, eine Decke, Reis, Nudeln und Sardinen. Die Menschen nehmen zum Teil Fußmärsche von zwei bis drei Stunden auf sich, um uns zu erreichen, und das durch unwirtliche Bergregionen. Es gibt auch immer noch betroffene Familien in abgelegenen Gegenden, die nicht kommen konnten. Aber die Menschen wollten ihre kleine Ration mit diesen teilen – so sagten sie es uns zumindest. 

Wir benötigen weiter Ihre Spende, um noch mehr Familien helfen zu können und auch um unsere medizinische Versorgung bei den Mangyans dauerhaft fortsetzen zu können:

http://www.german-doctors.de/de/taifun-haiyan-lp.html

Mir begegnete jedes Mal eine große Dankbarkeit. Die German Doctors sind dort eine feste Institution, die vertrauensvoll angenommen wird.

Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe und grüße Sie recht herzlich von Mindoro,
Ihre Dr. Kerstin Luhmann