Wir leisten „Hilfe, die bleibt“
Was machen unsere Patienten im Krankheitsfall, wenn gerade kein deutscher Arzt vor Ort ist und helfen kann? Damit diese Frage nicht negativ oder ratlos beantwortet werden muss, bilden wir an unseren Projektstandorten sogenannte Gesundheitshelfer aus, zum Beispiel auf den Philippinen. Die Gesundheitshelfer sorgen für eine Basisgesundheitsfürsorge innerhalb ihrer Gemeinde, vergleichbar mit den Aufgaben der früheren Dorfschwestern bei uns. Dafür pauken die Freiwilligen in einem circa einjährigen Kurs Grundwissen aus den Bereichen Basismedizin, Hygiene und Ernährung. So gewappnet und mit Stethoskop und einem kleinen Untersuchungskit ausgestattet, überwachen sie nach dem Kurs die Medikamenteneinnahme von chronisch Kranken, betreuen Schwangere und können bei akutem Auftreten einer Krankheit einschätzen, ob der Patient ernstlich krank ist und in ein Krankenhaus transportiert werden muss oder nicht. Die Existenz von Gesundheitshelfern ist ein großer emanzipatorischer Schritt für die Dörfer und stärkt die Gemeinschaften. 2016 schlossen auf den Philippinen 77 Gesundheitshelfer ihre Ausbildung ab, 150 haben mit ihrer Ausbildung begonnen.
Solche Ansätze der Befähigung von Einheimischen zur Selbsthilfe und Stärkung ihrer Kompetenzen haben wir in den vergangenen Jahren mehr und mehr ausgebaut und wollen auch weiterhin darauf bauen, nicht nur auf den Philippinen: In unserem Krankenhaus in Sierra Leone bilden wir beispielsweise Clinical Health Officer (CHO) in den Bereichen Anästhesie und Chirurgie aus. Die CHOs sind von ihrer Position her zwischen Pflegekraft und Arzt angesiedelt und arbeiten recht selbständig im Hospital unter der Anleitung der deutschen Ärzte.
In unserem Projekt in Kalkutta beginnt gerade ein neues Projekt, das unsere Patienten über existierende staatliche Gesundheitsprogramme und die Möglichkeiten der Beantragung beraten wird. In Indien stellt sich die Situation inzwischen so dar, dass unsere Patienten oftmals das Anrecht auf staatliche Unterstützung hätten, das entsprechende Programm aber nicht kennen bzw. nicht in der Lage sind, die notwendigen Formulare auszufüllen. Einheimische Sozialarbeiter werden die Patienten hierzu beraten und unterstützen.
Dies sind nur ein paar Beispiele wie wir unseren Anspruch, „Hilfe, die bleibt“ zu leisten, umsetzen, die aber verdeutlichen, wie wichtig uns Nachhaltigkeit ist.