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Corona-Nothilfe für Indien

In Indien nimmt die zweite Corona-Welle ein immer drastischeres Aus­maß an. Die Neu­infektionen erreichen täglich neue Höchst­werte, das medizinische Personal ist völlig über­lastet und vor den Kliniken bilden sich lange Schlangen von Erkrankten und deren An­gehörigen.

Hilfe in Indien in der dramatischen Corona-Situation

Das ohnehin schlecht aus­gestattete Gesund­heits­system droht unter dem enormen Anstieg der Corona-Fälle zu kollabieren. Auch in unserer Projektregion Kalkutta ist die Lage dramatisch. Tobias Vogt, der als Lang­zeit­arzt seit fast 20 Jahren vor Ort ist, berichtet: „Wir sehen inzwischen jeden Tag Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind und wir hören von Todes­fällen im Arbeits- und im privaten Umfeld. Jüngst ist ein Arztkollege in meinem Alter an Corona verstorben. Das macht mich sehr betroffen.“

Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern bereiten wir derzeit Nothilfe­maßnahmen vor, um unseren Patientinnen und Patienten in dieser schwierigen Situation beizustehen. Es fehlt an Sauerstoff, Schutz­ausrüstung und Test­kapazitäten – und auch Nahrungs­mittel werden für viele Slum­bewohner aufgrund von neuen Ausgangs­beschränkungen wieder knapp. Das Team bereitet derzeit auch die vielen chronisch Kranken auf eine Ausgangs­sperre vor. "Wir tauschen mit unseren Patientinnen und Patienten die Telefon­nummern aus, sodass sie uns erreichen können, wenn es erforderlich werden sollte. Ich habe erfahren, dass während des ersten Lock­downs eine 20 Jahre alte Diabetikerin wegen Mangels an Insulin gestoben ist. So etwas soll nicht wieder passieren."

Dauerschwitzen im Schutzanzug

Unsere Ärzte und das medizinische Personal arbeiten seit Wochen am Limit, um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten weiterhin zu gewähr­leisten. Und dies unter Ausnahme­bedingungen, wie Vogt schildert: „Aus Sicherheits­gründen arbeite ich in unserem Ambulanz­wagen. Die Patienten steigen einer nach dem anderen in den Wagen. Es gibt eine Liege, auf der ich die Kranken untersuchen kann. Alle Mitarbeitenden und ich selbst tragen selbst­verständlich immer volle Schutz­kleidung mit Kittel, Mund­schutz, Mütze und Hand­schuhen. Das ist bei den aktuellen Temperaturen von weit über 30 Grad extrem schweiß­treibend und macht das Arbeiten mühsam.“ Doch aufhören ist keine Option. Unsere Hilfe wird dringend gebraucht - gerade jetzt.