Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten

Ausbildung von 325 Health Workern auf Luzon

In unserem Projekt auf der philippinischen Insel Luzon haben wir einen unserer selbst gesetzten Meilen­steine erreicht: Wir haben 325 Community Health Worker, die in ihren Dorf­gemein­schaften die ersten Ansprech­partner beim Thema Gesund­heit sind, ausge­bildet.

Ausbildung auf Luzon

Gemäß unseres Leit­spruchs „Hilfe die bleibt“, liegt es uns sehr am Herzen, die lokalen Gesund­heits­systeme in unseren Projekt­ländern durch die Ausbildung Ein­heimischer nach­haltig zu stärken. Die Gesund­heits­kräfte übernehmen in ihren Gemeinden die basis­medizinische Versorgung der in ihrer Nachbar­schaft. Das Dorf entscheidet selbst, wer an der Ausbildung teil­nimmt – meist engagierte, alphabetisierte Frauen, die Lust und Kapazität haben, circa 20 Familien aus der Gemein­schaft zu betreuen.

Die zukünftigen Community Health Worker durch­laufen dann eine Ausbildung, die sie mit grund­legenden Krankheits­bildern, Gesundheits­vorsorge- und Hygiene­maßnahmen vertraut macht. Sie arbeiten in ihren Gemeinden auf ehren­amtlicher Basis und sind Ansprech­partner in allen Gesundheits­fragen, wie beispiels­weise Fragen zu gesunder Ernährung, Schwangeren- und Baby­gesundheit. Sie kennen Hilfs­mittel und Medikamente bei einfachen Erkrank­ungen wie Erkältungen, betreuen chronisch Kranke und wissen, wann Patientinnen und Patienten einen Arzt sehen bzw. an ein Kranken­haus verwiesen werden müssen. Im Juli 2021 wird unser vorläufiges Ziel erreicht werden, denn dann findet die Abschluss­feier statt, die die Summe von 325 Gesundheits­kräften komplettiert. Aber wir machen natürlich weiter. Bis Oktober 2022 werden voraussichtlich weitere 100 Gesundheits­kräfte auf Luzon ausgebildet sein.

Wie läuft die Auswahl und Ausbildung zum Community Health Worker ab?

Zunächst besucht eine Mitarbeitende oder ein Mitarbeitender des Primary Health Care-Projekts die Gemeinde und spricht mit den Dorf­verantwortlichen. Diese müssen vom Gewinn für die Gemeinde durch die Gesundheits­kräfte überzeugt werden. Ist dies gelungen, kann es losgehen. Mögliche Kandidatinnen, in den allermeisten Fällen sind die Community Health Worker Frauen, werden ausgewählt. Die Teil­nehmerinnen durchlaufen die 33-tägige theoretische Ausbildung, die sich über die Dauer eines halben Jahres erstreckt. Daran anschließend folgt die praktische Ausbildung. Dazu arbeiten die Community Health Worker bei der Rolling Clinic-Sprech­stunde der German Doctors mit, immer wenn diese in das Dorf kommt, das heißt alle vier Wochen. So lernen sie bei der Arbeit vom Langzeitarzt bzw. den Kurz­zeit­ärztinnen und -ärzten.

Ehren­amtliche Arbeit in und für die Gemeinden

Community Health Worker werden nicht von uns bezahlt, sondern arbeiten ehren­amtlich oder bekommen ein kleines Taschen­geld von der Gemeinde. Mancherorts ist es gelungen, die Gemeinde­vorsteher zu überzeugen, die Gesund­heits­kräfte geringfügig zu bezahlen, was sehr motivierend wirkt. Auch auf der Insel Mindoro, wo wir seit 2002 tätig sind, bilden wir Community Health Worker aus und arbeiten mit ihnen zusammen. Dies hilft uns seit der Corona-Pandemie ungemein bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten. Auf Mindoro haben wir einige Community Health Worker mit Mobil­telefonen ausgestattet. Bei unklaren Symptomen oder medizinischen Frage­stellungen, die sie überfordern, können sie die Anamnese und ggf. Bilder über unsere Team­koordinatorin vor Ort an German Doctors in Deutschland weiter­geben und werden dann via Tele­medizin unterstützt. Dies funktioniert vor allem gut, wenn es um die Bestimmung einer Medikation geht, bei der Therapie von chronisch Kranken und bei Haut­krankheiten.