Rolling Clinic Sprechstunde in Mainaga

Rolling Clinic Sprechstunde in Mainaga

Vergangene Woche war ich mit der Rolling Clinic auf Mindanao in einem Gebiet um die Stadt Cabanglasan unterwegs und habe dort hautnah die Arbeit des Aerzte fuer die Dritte Welt – German Doctor Teams miterlebt.
Als die Rolling Clinic im 460-Seelen-Dorf Mainaga eintraf, wurde sofort ein Junge zu German Doctor Robert Henker gebracht.

Der 10 Jahre alte Johnrex war nicht mehr bei Bewusstsein. Die Mutter berichtete von Durchfall, heftigen Bauchschmerzen, Fieber und mehrmaligem Erbrechen seit vergangener Nacht. Eigentlich nichts Ungewöhnliches hier.

Der bewusstlose Johnrex wird sofort behandelt.

Der bewusstlose Johnrex wird sofort behandelt.

Nach einer ersten Untersuchung stellte Robert Henker einen etwas zu niedrigen Blutzucker, aber eine normale Herzfrequenz fest, auch die Untersuchung des Bauches war unauffällig. Krankheiten wie Dengue-Fieber oder Typhus konnten jedoch nicht ausgeschlossen werden. „Der Junge hatte wahrscheinlich mindestens eineinhalb Liter Flüssigkeit verloren. Die musste er erst einmal zurückbekommen“, erzählt Robert Henker.

Das Team ließ alles stehen und liegen, denn hier musste sofort gehandelt werden. Da Johnrex bewusstlos war, konnte er nicht trinken und wurde quasi „mitten auf dem Feld“ an den Tropf gelegt. Innerhalb der nächsten 1,5 Stunden nahm er einen Liter Wasser per Infusion auf. Zusätzlich erhielt er eine Traubenzuckerlösung.

Johnrex geht es besser.

Johnrex geht es besser.

Dass dies die richtige Entscheidung gewesen ist, zeigte sich bereits nach einer Stunde: Johnrex wurde zusehens wacher, öffnete die Augen, sprach seine Mutter an. Nach zwei Stunden fragte Johnrex sogar nach etwas zu essen.

Notfälle wie dieser kommen in fast jeder zehntägigen Rolling Clinic hier auf Mindanao vor. Manchmal kann geholfen werden, manchmal ist es schon zu spät. Kommt die Hilfe noch rechtzeitig, haben diese Patienten das große Glück, dass in diesem Moment ein Team der  Ärzte für die Dritte Welt – German Doctors in ihrer Region ist.

Johnrex kann wieder nach Hause gehen.

Johnrex kann wieder nach Hause gehen.

Meist ist das nächste Krankenhaus sehr weit entfernt, der Besuch und Transport dorthin eine Zeit- und Kostenfrage. Kleine Patienten müssen von Mutter oder Vater begleitet werden, was ein großes Problem darstellt, wenn zu Hause auch noch fünf oder mehr Geschwister warten. Ohne die Sprechstunde alle sechs Wochen – aufgrund schlechter Witterung oft noch seltener – haben die Menschen in diesen Orten kaum die Möglichkeit, einen Arzt zu sehen – geschweige denn, bei einem Notfall durch schnelle Hilfe gerettet zu werden.

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